Im New Identity Process nach Dr. Daniel Casriel, Psychoanalytiker New York, wird uns das Zusammenwirken von kognitiven Einstellungen, emotionalem Ausdruck und Verhaltensweisen veranschaulicht, wobei wir schmerzlich in Kontakt mit unseren Blockierungen und Widerständen kommen und unsere Wünsche und Bedürfnisse in liebevollen und erfüllenden Beziehungen ausdrücken lernen.

Der „New Identity Process“ ist ein gefühlsorientierter Lernprozess. Die "Neue Identität" des einzelnen basiert auf einem neuen Zugang zu tiefen Gefühlen, der Erarbeitung von positiven Einstellungen zu sich und anderen und der Entwicklung und Einübung von neuen Verhaltensweisen. Besonders betont wurde von Dr. Casriel die Bedeutung des biologisch verankerten Grundbedürfnisses des Menschen nach „Bonding“, d.h. nach emotionaler Offenheit und körperlicher Nähe und Distanz zu anderen Menschen. 

Bonding ist ein biologisch verankertes Grundbedürfnis des Einzelnen. Dies ist ein Gemeinschaftsprozess und wird in der Gruppe zum Ausdruck gebracht, um ein frühes Defizit an einfacher körperlicher und seelischer Zuwendung, Aufmerksamkeit und Liebe auszugleichen. Eingefahrene Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster, die oft wie ein Gefängnis oder Panzer wirken, können nur aufgelöst werden, wenn auf allen 3 Ebenen neue Muster geübt werden.

Bonding ist das einzige biologische Bedürfnis, das wir als Erwachsene nicht mit uns selbst befriedigen können. In der Gruppe lernen wir wieder, anderen körperlich, seelisch und geistig nah und emotional offen zu sein und werden somit befähigt, alte destruktive (süchtige) Denk- und Verhaltensweisen aufzugeben und Bindungsmuster zu stabilisieren. Dann beginnen wir, unseren ganz persönlichen Wert und inneren Reichtum zu spüren und zu genießen.

Die Bonding-Methode eignet sich für die meisten Menschen gut, um besseren Zugang zu ihrer Gefühlswelt zu gewinnen und um emotionale Bindungen zu vertiefen. Viele hatten nie die Erlaubnis, ihre Bedürfnisse und Emotionen auszudrücken, auch fand dies bisher wenig Aufmerksamkeit, Bestätigung und Achtsamkeit. Die intensive Begegnung mit anderen Gruppenmitgliedern gibt die Möglichkeit, alte zerstörerische (Sucht-) Mechanismen aufzugeben und neue Wege zu liebevollerem und erfüllterem Leben zu entdecken.

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Für diejenigen, die noch keine Erfahrungen mit dem NIP gemacht haben, ist zum Einstieg die Teilnahme an einem Wochenend Casriel-Workshop verpflichtend. Adressen von seriösen Veranstaltern sind bei mir erhältlich (Zentrum Kraichgau, Hirsenmühle, entsprechende Kliniken und in Peiting). 

Die Teilnahme an einer Casriel-Gruppe ist kein Ersatz für eine Psychotherapie!
Wer sich zur Zeit in einer Krise befindet oder eine längerfristige Psychotherapie sucht, sollte unbedingt ein persönliches Gespräch mit mir vereinbaren. 

Für diejenigen, die sich in einer Psychotherapie befinden, kann die Teilnahme an einer Casriel-Gruppe eine sinnvolle Ergänzung zum Genesungsprozess sein. Dies sollte jedoch auf jeden Fall mit dem/der zuständigen Therapeuten/-in abgesprochen werden. 

Wer unter körperlichen Beschwerden leidet, z.B. Asthma, Herzproblemen, hohem Blutdruck, Hörschäden..., sollte mich vorher informieren und sich gegebenenfalls von seinem betreuenden Arzt bescheinigen lassen, dass eine intensive Selbsterfahrung kein Risiko für ihn darstellt. 

Ein zentraler Teil der Casriel-Arbeit ist die sog. Bonding-Übung. Ziel dieser Übung ist es zu lernen, anders als bisher gewohnt, mit körperlicher und emotionaler Nähe umzugehen.
Die Teilnahme an der Bonding-Übung ist keine Pflicht, das Setting kann variiert werden. Der Wunsch nach gemeinsamem Bonding kann akzeptiert, verweigert oder auch von jedem jederzeit unterbrochen werden mit STOPP.

Bedingung für die Teilnahme an einer Casriel-Gruppe ist die Selbstverpflichtung jedes einzelnen, die Bonding-Übung bzw. den Gruppenprozess insgesamt nicht für sexuelle Annäherungen zu nutzen. 

Weitere unerlässliche Gruppenregeln sind: 

• Kein Alkohol, Tranquilizer, Drogen etc. vor, während und nach den Sitzungen!
• Abstinenz für Süchtige ist erforderlich von den Stoffen und Verhaltensweisen zu halten, um sich nicht dicht- bzw. wegzumachen und um den Sinn des Prozesses nutzen zu können.
• Keine Gewalt gegen andere, gegen sich selbst oder gegen Gegenstände!
• Achtsamkeit und Würde!

Termine der Wochendend-Workshops und Abendgruppen